Veränderung aktiv gestalten: Nur wer Chancen erkennt, kann sie nutzen.

Veränderung aktiv angehen – eine zentrale Voraussetzung für Erfolg und Zufriedenheit im Beruf

Im selben Ort zu arbeiten und zu wohnen oder auf Lebzeiten die gleiche Tätigkeit auszuüben, das entspricht längst nicht mehr unserem Berufsalltag. Die Arbeitswelt erfährt tiefgreifende Veränderungen. Damit sind auch Chancen verbunden, beispielsweise, dass wir noch nie unter so vielen Möglichkeiten der Erwerbsarbeit wählen konnten. Allerdings ist die grosse Wahlfreiheit zugleich mit einer hohen Anpassungsleistung verbunden – eine mehrmalige Um- oder Neuorientierung gehört immer mehr zum Selbstverständnis. Unter diesen Gesichtspunkten ist die aktive Laufbahn- und Karrieregestaltung für alle Erwerbstätigen ein Muss. Die Auseinandersetzung mit den eigenen beruflichen Ambitionen, Fähigkeiten und Werten ist umso wichtiger, als eine erwerbstätige Person immerhin durchschnittlich etwa 60‘000 bis 80‘000 Stunden, also fast ein Drittel der Lebenszeit, am Arbeitsplatz verbringt!

Nur wer Chancen erkennt, kann sie nutzen.

Die dynamische Arbeitswelt eröffnet Handlungsspielräume, birgt aber auch erhebliche Unsicherheiten. Dies wird von Erwerbstätigen unterschiedlich wahrgenommen: Für die einen ist das Glas halb voll, für die anderen halb leer. Das Erkennen von Möglichkeiten ist jedoch für erfolgreiches Handeln im Beruf entscheidend. Berufstätige, welche die unterschiedlichen Stationen der beruflichen Laufbahn und Biografie als Lerngelegenheiten verstehen, ihr Fachwissen gezielt auf dem Laufenden halten und ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen erweitern, haben mehr Perspektiven. Flexibilität, Mobilität, Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit werden zu wichtigen Parametern beruflichen Erfolgs.

Weiterkommen heisst auch, Hindernisse zu überwinden.    

„Das kann doch beruflich nicht alles gewesen sein!“ Solche Überlegungen kennen viele Menschen. Dabei bleibt es aber häufig, obwohl sich der Wunsch nach einer grundsätzlichen beruflichen Veränderung immer wieder meldet. „Man kann halt nicht alles haben“ oder „das hat noch Zeit“, mit solchen Aussagen rechtfertigen viele Erwerbstätige die eigene Passivität. Eine potenzielle Veränderung spricht immer sowohl unseren Verstand als auch unsere Emotionen an. Oft antworten wir zunächst mit Abwehrmechanismen. Menschen tendieren dazu, das Vertraute, Bekannte (egal ob gut oder schlecht) beizubehalten. Deshalb ist es wichtig, bei Veränderungsvorhaben eigene Ängste ernst zu nehmen und sie zu verstehen. Es ist verblüffend, dass oft schon das Offenlegen und Betrachten der Befürchtungen genügt, um sie deutlich zu reduzieren. Erst wenn uns bewusst wird, was uns hindert, den entscheidenden Schritt zu tun, wird der Weg frei für eine realisierbare Lösung.

Umbruchsituationen bieten die Möglichkeit, persönlich zu wachsen.

Die hohe Flexibilisierung der Berufswelt bringt es mit sich, dass viele Berufstätige ein oder mehrere Male von einem Stellenverlust betroffen sind. Menschen, die ihre berufliche Entwicklung selber in die Hand nehmen und sich aktiv für ihre eigenen Bedürfnisse einsetzen, können unverhoffte, schwierige Ereignisse gut bewältigen. Dabei ist die angeborene Kraft zur Veränderung die wohl grösste Hilfe; denn wir Menschen verfügen von Natur aus über ein ausreichendes Mass an Fähigkeiten, unser Denken, Fühlen und Handeln immer wieder neu auszurichten. Wer diese Energie entsprechend mobilisiert, kann nicht nur kritische Situationen meistern, sondern entdeckt auch, wie motivierend es sein kann, neue Erfahrungen zu machen.

Der innere Kompass vermittelt Orientierung und Sicherheit.

Für die eigene Zufriedenheit im Beruf macht es Sinn, den eingeschlagenen Berufsweg dann und wann zu reflektieren. Die zurückgelegten Etappen würdigen, sich aber auch fragen, wohin die nächsten Jahre uns führen sollen, welche neuen Wegstrecken und Meilensteine zu planen sind. Diejenigen Menschen, die sich regelmässig Gedanken machen, ob sie beruflich noch auf dem richtigen Pfad sind, fühlen sich erfolgreicher, sicherer und ausserdem auch zufriedener. Durch das Reflektieren allfälliger Veränderungsgründe – eigene Wünsche oder Notwendigkeiten – finden wir zu den Zielen unserer beruflichen Entwicklung. Daraus können sich konkrete Lösungsansätze ergeben. Zum Beispiel der Besuch einer Weiterbildung, die Reduktion des Arbeitspensums, ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten oder gar ein Stellenwechsel.

Das Nachdenken über sich selbst und über die eigenen Interessen steht im Mittelpunkt einer aktiven Laufbahngestaltung. Bei diesem Vorhaben kann ein Laufbahncoaching hilfreich sein. Die Fachperson für Laufbahnfragen fördert den Prozess, unterstützt das Erkennen von Optionen und stellt eine andere Sicht der Dinge zur Verfügung. Besonders hilfreich ist die Unterstützung beim Ausarbeiten von konkreten und realisierbaren Lösungen. Zufriedene Menschen gehen ihren eigenen Weg – geleitet von ihren eigenen Stärken, Zielen und Werten.